Fazit - Elsass
Wir waren mal wieder unterwegs und haben bemerkt, dass wir viel mehr für uns selbst getan haben, als an den vielen Tagen zu Hause.
Es waren anstrengende Tage (immerhin 300km Radweg), aber erfüllt mit Bewegung, Eindrücken, Genüssen und viel Erholung für Geist und Körper.
Das Elsass ist definitiv eine solche Radreise wert. Die vielen wunderschönen Orte, die wir sehen durften, die Landschaft zwischen Radwegen am Flussufer und in den Weinbergen, die jederzeit zum Verweilen einladen, waren die Anstrengungen wert. Leider blieb für das Verweilen zu wenig Zeit. Darin besteht auch ein Kritikpunkt, den wir das nächste Mal beachten werden – freie Tage zum Verweilen.
Die Radreise wurde von Wikinger Reisen organisiert. Kostenpunkt waren 1700€. Dafür wurden für uns die Hotels gebucht, die Koffer transportiert und eine Radfahr-App mit der Route bereit gestellt.
Fangen wir mit den Buchungen an. Vorab erfragten wir Zusatzbuchungen vor und nach der Reise in Straßburg, die uns auch für einen Preis von 99€ pro Person plus 25€ Servicepauschale angeboten wurde. Nach einem direkten Telefongespräch mit dem Hotel in Straßburg erhielten wir ein höherklassiges Zimmer für 140€ plus upgrade auf die Buchung von Wikinger. Das bedeutet, Wikinger wollte 100% Aufschlag! Dadurch sensibilisiert fragte ich alle Hotels der Reise zu den Unterkunftspreisen incl. Frühstück ab. Hier kam ich auf keine 800€. Dabei ist zu betonen, dass Wikinger stets die niedrigste Kategorie gebucht hatte, was uns auch vor Ort von den Hoteliers bestätigt wurde, da wir teilweise nur 9-11 m² Zimmer erhielten.
Der Transport der Koffer klappte bis auf zwei Ausnahmen, müsste aber eigentlich bis 15 Uhr garantiert werden, da man nach Ankunft duschen und sich umziehen möchte!
Kommen wir zum “schlimmsten” Bestandteil, der App. Diese liegt in ihrer Entwicklung mindestens 10 Jahre zurück! Die App funktioniert nur, wenn man sich auf der Route befindet. Gibt es eine Umleitung bzw. Baustelle auf dem Weg sagt sie nur “Sie befinden sich nicht auf der Route, fahren Sie zurück auf diese!”, was man natürlich selbst bemerken kann. Zur Rückfahrt auf die Route hilft dann nur Google Maps! Außerdem verliert die App ständig die aktuelle Position, was gerade innerhalb einer Stadt extrem belastend ist. Ob der Navigationsprobleme gab es Streit und Kopfschmerzen und auch die wunderschöne Landschaft trat teilweise durch diese Probleme in den Hintergrund. Die App ist in ihrer Darstellung zu klein, denn man bedenke den Abstand zwischen Auge und Navi in der Lenkradhalterung und zoomt an Kreuzungen auch nicht automatisch auf. Alles in allem war die App der negativste Teil der Reise und gehört gelöscht!
Die Routenführung durch Wikinger war zum großen Teil nicht nachvollziehbar. Viele ausgeschilderte Radwege verlaufen durch das Elsass, aber Wikinger bevorzugte sehr oft andere Radwege und leider auch sehr oft Straßen! Das gipfelte darin, dass wir auf Google Maps parallelverlaufende Radwege zu der durch Wikinger vorgeschlagenen Straße fanden.
Alles in allem war die Radrundreise landschaftlich wunderschön, könnte aber durch Buchungen mit Booking.com und Navigation durch Google Maps preiswerter und entspannter umgesetzt werden. (Koffer kann man von ansässigen Taxiunternehmen transportieren lassen.)
Diese Auswertung ist natürlich rein subjektiv. Im Vordergrund steht die Tatsache, dass wir nicht mehr arbeiten und somit Zeit haben für ein “Genuss Radeln”. Darunter ist aus unserer Sicht zu verstehen, dass man Pausentage in schönen Orten und natürlich schönen Hotels (gern auch hochpreisig) einlegt, um das Land in sich aufnehmen zu können. Die Rad-Routen sollten so vorbereitet sein, dass Stopps mit Besichtigungen und Weinverkostungen verbunden sind, denn der Weg ist das Ziel.
Für uns steht fest, die nächste Radtour wird aktiv selbst vorbereitet, denn das was Wikinger hier liefert, ist das Geld nicht wert!
ABER das Elsass ist wunderschön und das Radfahren ist die beste Möglichkeit Land und Leute zu sehen und eventuell sogar kennenzulernen. Deshalb, auf ein neues Abenteuer! Wir hoffen, Ihr seid wieder als User dabei!
Liebe Grüße und hoffentlich bis bald
Gundula & Jörg
Wir freuen uns!